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Das Equipment folgt dem Produkt

Seit September dieses Jahres werden die Geschäfte der Hänsel Processing GmbH durch eine Doppelspitze vertreten. Herr Diplom-Ingenieur Sebastian Rabold ist seit dem 01.09.2023 neben Herrn Heiko Kühn als Geschäftsführer bei Hänsel Processing tätig. Es ist an der Zeit, ihn in diesem Newsletter vorzustellen.

Herr Rabold, welches Aufgabengebiet haben Sie bei Hänsel Processing übernommen?
Das erklärte Ziel ist es, die Verantwortung bei Hänsel Processing auf breitere Schultern aufzuteilen. Neben der strategischen und finanziellen Ausrichtung, die Heiko Kühn und ich gemeinsam verantworten, haben wir die Verantwortung in externe und interne Organisationen aufgeteilt. Während Heiko Kühn in bewährter Weise die externe Organisation mit Vertrieb und Customer Relations abdeckt, liegen meine Aufgaben in der internen Organisation wie z.B. der Produktion.

Was muss man sich unter dem Thema "Produktion" bei Hänsel Processing vorstellen?
Ich hatte durch meine vielfältigen Aufgaben z.B. im Automotive- oder Pumpengeschäft das Glück, eine enorme Bandbreite und Vielfalt kennenzulernen. Mein Ziel ist es dabei, im Sinne der Kundenorientierung unsere Produktionsprozesse so aufzubauen, dass der wertschöpfende Anteil für den Kunde bei Hänsel Processing im Vordergrund steht und nichtwertschöpfende Inhalte reduziert werden. Dies trägt dazu bei, die Effizienz zu steigern und die Anstrengungen um eine klimaneutrale Produktion und Termintreue sicherzustellen. Es geht mir darum, alle Produktentstehungsprozesse auf den Kunden auszurichten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Als Sie Hänsel Processing das erste Mal besuchten, gab es einen Bereich, der Sie besonders beeindruckt hat?
Ja, das Technikum. Die Möglichkeit, dass Kunden ihre Rezepturen mitbringen können, um ihre Prozesse auf realen Produktionsanlagen im Kleinformat bei uns zu testen, ist außerordentlich wertvoll. Dabei ist der Knowhow-Transfer zwischen unseren Technikern und den Vertretern auf Kundenseite sehr intensiv. Die Optimierung, die Kunden durch Tipps und Ideen aus dem laufenden Geschehen heraus für sich mitnehmen können, hat viele Auswirkungen auf deren spätere Produktion. Dabei geht es uns immer zuerst darum, unsere Technik den Anforderungen der Kunden anzupassen, den Prozess zu verstehen und diesen als verlässlicher Partner zu unterstützen.

Sie kennen die Possehl-Gruppe, zu der auch Hänsel Processing gehört, sehr gut. Welche Chancen sehen Sie in diesem großen Verbund?
Es geht in vielem um den Schulterschluss und um gegenseitige Unterstützung. Dabei setzt der mittlerweile über 175 Jahre alte Technologiekonzern, mit mehr als 200 Gesellschaften unterschiedlicher Größe, eine gute hanseatische Tradition fort: „Unternehmertum“ und zwar so, dass es langfristig erfolgreich ist. Denken Sie zum Beispiel an solche Themen wie die Digitalisierung, bei dem ein starkes Netzwerk im Hintergrund hilfreich ist. Oder die kulturellen Herausforderungen zur Stärkung der Eigenverantwortung und dem demografischen Wandel. Themen, in den wir uns durch die Possehl-Gruppe gestärkt sehen.

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Branche ein?
Natürlich haben die beiden aktuellen politischen Großkonflikte der Süßwarenbranche einen Dämpfer verpasst. Aber während Europa stagniert, ist Asien ein stark wachsender Markt und auch Amerika bietet interessantes Nachfragepotential. In vielen Marktbereichen wird aktuell Equipment und Technik ausgewechselt. So sind beispielsweise die Süßigkeiten, die gesundheitliche Nahrungsergänzungen bzw. pharmazeutische Wirkstoffe beinhalten, stark im Kommen. Hier kann man sehen, wie der Trend, gesünder zu leben, sehr schnell Auswirkungen auf Maschinenequipment hat und Produktinnovationen in wirtschaftlicher Hinsicht für viele Hersteller wieder interessanter werden.

Aber ist dieses Gesundheitsbewusstsein nicht doch eher ein europäisches Thema?
Ich glaube das nicht, ich sehe das Bild gemischt. Die Großen, wie Nestle oder Mondelez, sind längst dabei, Ihre neuen Entwicklungen, die sie in ihren Heimatmärkten gemacht haben, zu skalieren und weltweit anzupassen und auszurollen.
Außerdem lässt sich immer mehr die Durchmischung der Produkte zwischen Asien und dem Westen beobachten. Nicht anders ist es zu erklären, dass nach aktuellen Umfragen Produkte mit Drachenfruchtgeschmack in Europa und der USA auf dem Vormarsch sind. Im Gegenzug sind westliche Geschmacksrichtungen wie z.B.: "Salted Caramel" in südasiatischen Ländern immer beliebter. Das wiederum führt auf Seiten der Hersteller zur Anpassung der Produktion. Getreu der Regel: Das Equipment folgt dem Produkt.

Verraten Sie unseren Lesern noch abschließend einen kleinen Fun Fact über sich?
Obwohl Hanseat bin ich tatsächlich eine Naschkatze - zumindest behauptet das meine Frau. Und dabei bin ich außerordentlich experimentierfreudig. Mal sehen, welche Gelegenheiten sich dazu noch zukünftig bei Hänsel Processing ergeben werden…